Rückblick /// Ausstellung Re:Generation Praterstraße

Was braucht es, um dem gesamten Kosmos der Praterstraße einen neuen, frischen Geist einzuhauchen? Einen Geist, der den Blick nach vorne richtet und gleichzeitig die Identität dieser Achse bewahrt. Studierende des Masterstudiengangs Innenarchitektur & visuelle Kommunikation der New Design University St. Pölten präsentierten ihre Ideen für die Regeneration des städtischen Lebens in der Praterstraße in einer eigens von ihnen gestalteten Ausstellung, die vergangenes Wochenende im Spitzer im Odeon zu sehen war.
Schwerpunkt des Semesters war es nicht nur, neue Projekte mit zeitgemäßer Nutzung im städtischen Umfeld weiterzudenken, sondern auch eine reale Ausstellung dieser zu gestalten – vom Ausstellungskonzept zur Bespielung des Raums, grafischen Leitelementen bishin zum Ausstellunsgaufbau, Organisation, Social Media und Abbau. Eindrücke der gelungenen Ausstellung sind hier zu sehen, im nächsten Beitrag zeigen wir die einzelnen Projekte der Teams im Detail.

An dieser Stelle vielen Dank an das Spitzer-Odeon-Team, speziell „Hausherr“ Tonio, für die großartige Unterstützung beim Aufbau unser Ausstellung!

*** REFLEXIONEN ZUR ARCHITEKTUR BIENNALE ’23 ***

Gestern ging nach 6 Monaten Laufzeit die Architektur Biennale 2023 in Venedig zu Ende. Wir waren Mitte Oktober mit den Studierenden des 2.Jahrgangs auf Exkursion vor Ort. Eine Auswahl der individuellen Reflexionen sind hier zum Nachlesen:

Welcher Beitrag hat Euch aus welchen Gründen inhaltlich am meisten beeindruckt?

Giardini | 20.10. 23 | AKT Österreich Pavillon
Beitrag von Alex Rogen
Der Beitrag des Architektenkollektivs AKT und Hermann Czech hat bei mir nachhaltig für verschiedene Gedankengänge gesorgt und mir gezeigt, was Architektur leisten kann. Konzeptionell kann man den Pavillon dem Thema der Öffnung zuordnen und behandelt vor allem soziale Nachhaltigkeit und das Recht auf Wohnen. Dadurch unterscheidet sich der Pavillon grundlegend zu den anderen Länderpavillons. Den Kuratoren ging es sinnbildlich um das Überwinden von Mauern, welche in Giardini physisch die Biennale mit dem angrenzenden Quartier Sant`Elena trennt. Das wiederholte Untersagen von Seiten der Biennale und der venezianischen Ämter zeigt so viel mehr als einen nicht gewünschten Eingriff im Denkmalschutz.
Dennoch hat es mir aber aufgezeigt, dass mutige und konkrete Eingriffe sich immer lohnen, denn damit kann man einen Stein zum Rollen bringen, welcher auf lange Sicht Veränderung in Gesellschaften und eingefahrene Systeme herbeiführt.
#grenzenüberwinden #mutigsein #umnutzung #etwasfürdieBürger

Arsenale | 19.10.23 | FLORES & PRATS ARCHITECTS „Emotional Heritage“
Beitrag von Nana Khotcholava
Was an der Ausstellung von Flores & Prats Architects im Arsenale am meisten beeindruckte, war ihre einzigartige Betrachtungsweise von Architektur. Sie zeigten, dass Gebäude nicht nur Strukturen, sondern auch Behälter für Erinnerungen und Emotionen sind. Der Ansatz der Architekten beeindruckte durch seinen offenen und kollaborativen Aufbau. Die Ausstellung ähnelte einem Arbeitsstudio und lud die Besucher ein, sich aktiv am Designprozess zu beteiligen. Dieser Ansatz verwandelte den Akt des Entwerfens effektiv in eine Ausstellung für sich. Ihre Arbeitsumgebung war wie ein offenes und unvollständiges Dokument. Sie zeigten Modelle, Zeichnungen und Dokumentationen, die ihren gesamten kreativen Prozess verdeutlichten.
#VeniceBiennale #ArchitectureEmotions #CreativeDesignProcess #ArchitectureAsMemory #FloresPratsArchitects #DesignProcess

Giardini | 20.10.23 | Pavillon der Niederlande „Plumbing the System“
Beitrag von Robin Kavalirek

Kann ein fest verwurzeltes System verändert werden?
Der Pavillon der Niederlande beschäftigt sich mit wirtschaftlichen, sozialen und politischen Systemen und wie Architektur die Menschen und deren Aktivitäten lenkt, reguliert und organisiert. Er zeigt auf verständ-liche Art und Weise, mithilfe eines großen Bildes, das komplexe System wie Geld unsere Gesellschaft und unsere Beziehungen zueinander formt. Verschiedene beeindruckende Versuche zeigen, wie Systeme, die hauptsächlich auf Ausbeutung beruhen, verändert werden können, um für eine gerechtere Zukunft zu sorgen. Der Pavillon begeisterte mich nicht nur durch das interessante Thema, sondern auch durch seine Darstellung und die verschiedenen Lösungsansätze.
#zukunft #illustration#geld #beeindruckend #ausbeutung

Arsenale | 19.10.23 | Killing Architects
Beitrag von Katharina Falb

Einen wichtigen Beitrag in der “The Laboratory of the Future” Ausstellung im Arsenal auf der Biennale 2023 stellt für mich das Projekt “killingarchitects” dar. In dieser Ausstellung wurde über Konzentrationslager in China berichtet, insbesondere wie diese aufgebaut und organisiert werden. Ein Thema, das für mich bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt war. Diese Ausstellung bestand aus mehreren Bereichen, zunächst aus einem Dokumentarfilm, dann waren Porträts der Zeugen, dadurch konnten Insiderinformationen zu diesen Lagern gesammelt werden, und eine Karte zu sehen, auf der ein Lager schematisch skizziert und mit zusätzlichen Informationen ergänzt wurde. Besonders spannend finde ich es hierbei, dass alle drei Elemente auch unabhängig voneinander von den Besuchern konsumiert werden können und die Message und Informationen trotzdem erfasst werden. Dabei kann der Nutzer selbst entscheiden, wie viel Zeit er sich für die Ausstellung nehmen möchte.
#unabhängig #informativ #schockierend #benutzerbezogen

Arsenale | 19.10.23 | „Streben nach Veränderung“, französischer Pavillon
Beitrag von Sara Mayer

Die Sehnsucht nach Utopie lässt Menschen in schwierigen Zeiten wie diesen träumen. Der französische Pavillon im Giardini auf der Biennale in Venedig schafft auf unkonventionelle Art und Weise einen inklusiven Raum, in dem Kunst und Architektur verschmelzen. In einem halbkugelförmigen Blech-Theater von Muoto, das so aussieht als wäre irrtümlich ein Ufo im Raum gelandet, sollen sich Besucher*innen frei ausdrücken können. Nicht die Krise, sondern die Möglichkeit gemeinsam neue Lösungen zu finden, steht im Vordergrund. Die Bauweise des Konstrukts aus recycelten Objekten repräsentiert den Wunsch, aus der Vergangenheit eine neue Zukunft zu schaffen. Das einmal wöchentlich stattfindende Performance Programm umfasst Workshops und Penal Talks und stellt somit einen passenden Beitrag zum diesjährigen Biennale Thema ‚The Laboratory oft he Future‘ dar – als Symbol für blühende Vorstellungskraft und kollektiven Austausch.
#freedom #of #speech #nachhaltigkeit #gesellschaft #im #wandel #der #zeit #follow #the #call #of #the #disco #ball

Arsenale | 19.10.23 | „In search of well-tempered architecture“, slowenischer Pavillon
Beitrag von Nicole Schellhammer

Der slowenische Beitrag an der Architektur Biennale 2023 in Venedig über-zeugt mich nicht nur mit der Themenwahl sondern auch mit der Vermittlung des Inhaltes.
Uns allen ist das Thema des Energiesparens bewusst und für einige ist es bereits Teil des Alltags. Die Dringlichkeit der Thematik ist nicht zu leugnen und der Druck wird immer größer. Dennoch gelingt es den Gestalter: innen die Materie so zu vermitteln, dass der Raum mit positiven Gefühl verlas-sen wird. Der Raum strahlt Wärme aus, durch verwendete Materialien wie Baumwolle und Holz, deren weichen Oberflächen und das gelbliche Licht. Für die Besuchenden ist die Idee demnach fühl- und erlebbar. Der rote Faden des Raumkonzepts wird zudem mit bildender Kunst unter-stützt. Fünf Malereien, in warmen Rot-/Gelbtönen, sind im Raum verteilt. Nicht an den Wänden hängend, stehen sie bewusst außer Konkurrenz der Ausstellungstexte. Sie unterstützen visuell die Empfindung der Wärme und die Wohlfühlatmosphäre.
Der Steinboden wird mit den kachelofenartigen Steinkuben zu Saunabänken. Zudem nehmen die speziell für den Pavillon angefertigten Holzstühle die Sprache des Raumes auf.
Der ganze Raum wird miteinbezogen und trotz mehrerer räumlicher Installationen und mit Hilfe weniger Materialien als eine Einheit wahrgenommen. Im Bezug auf das Hauptthema der Biennale gelingt es den Architekt: innen aus Slowenien mit einer Selbstverständlichkeit den zukunftsgerichteten Blick inhaltlich (mit Text und Bild) wiederzugeben. Einfache und klare Texte geben einen guten Überblick, ohne den Laien zu überfordern. Aspekte im Bezug auf die Gesellschaft, Kultur, Umwelt und Architektur werden angesprochen. Die vielen aufgezählten Referenzbeispiele aus der Vergangenheit sollen für die Zukunft Veränderungen bringen. Besonders erwähnenswert ist, dass die Lösungsansätze sowohl auf Neubauten wie auch auf die Bestandsarchitektur eingehen.
#roterfaden #energiesparen #sinnlich

Welcher Beitrag hat Euch in Hinblick auf die Art und Weise der Informationsvermittlung am meisten beeindruckt?

Arsenale | 19.10.23 | „threads“ Kate Otten Architects
Beitrag von Claudia Pichler

Kate Otten Architects präsentierte bei der diesjährigen Biennale die faszinierende Arbeit „Threads“. Die Installation erzählt die Geschichte von Johannesburg, die vor Milliarden von Jahren mit einem meteorischen Goldregen begann. Durch kunstvolle Webereien wird die enge Verflechtung von Landschaften und sozialen Geografien, als auch Reichtum und Ausbeutung dargestellt, indem die Geschichte des Goldabbaus und des daraus resultierenden Wohlstands aufgegriffen wird. Mithilfe eines runden Webstuhls und einer Kombination aus Mohairteppich und Perlenstickerei erwacht das Vergangene zum Leben und veranschaulicht den Einfluss der Bergbaugeschichte in einer Vielzahl von Farben und Formen. Dieser immersive Raum lädt die Besucher ein, verschiedene Perspektiven zu erleben und reflektiert dabei die kollaborative Natur der Architektur. Die Ausstellung zielt darauf ab, die Bedeutung historischer Ereignisse für die gegenwärtige und zukünftige Gestaltung von Räumen zu verdeutlichen.
#goldrausch #weberei #handarbeit #kunsthandwerk #johannesburg

Giardini | 20.10.23 | Nordic Countries Pavillon, Giregumpi
Beitrag von Hanna Beck-Tiefenbach

Auf den ersten Blick wirkt der Pavillion wie ein einziges Chaos und es tritt einem ein strenger Geruch in die Nase. Hinter diesem Bild verbirgt sich jedoch eine spannende Ge-schichte der indigenen Sámi Bevölkerung in Skandinavien, die sich durch ihr nomadischen Leben auszeichnet.
Der Künstler Joar Nango hat über 15 Jahre Bücher und Materialien der indigenen Sámi Architektur und Design gesammelt, die Wissen über traditionellen Bauweisen, Aktivismus und Dekolonialität beinhalten. Dadurch entstand das gemeinschaftliches Projekt einer umherziehenden Bibliothek, die seit 2018 unterwegs ist und dieses Jahr im nordischen Pavillion ihren Platz fand. Auf spannende, realistische Weise wird hier die immer größer werdenen Sammlung von Büchern und Gegenständen der Sámi Kultur dargestellt. Der strenge Geruch und der chaotische Eindruck des Raumes bildet einen realitäsnahen Eindruck des nomadischen Lebens der indigenen Bevölkerung, dessen Leben sich weit von dem was wir kennen befindet.
#nomadisches leben #indigene bevölkerung #collective #bibliothek #wissensaustausch #nordic

Arsenale | 19.10.23 | The black city astrolab J. Yolande Daniels
Beitrag von Christina Fuchs

„Yesterday, a ‚Black‘ woman went to the future, and here she is.“
Mit diesem Zitat wird auf das Leben, insbesonders auf die Auswanderungen „schwarzer“ Frauen vom 15. Jahrhundert bis heute aufmerksam gemacht. Das dargestellte Netzwerk aus Punkten und Linien stellt ein Raum-Zeit-Feld dar, in dem man Ereignisse und Bewegungen afrikanischer Frauen bis dato ablesen kann. Mit den Analysen der letzten Jahrhunderte lassen sich, anhand des 3D Diagramms, zukünftigen Entwicklungen deuten. Durch diesen Interpretationsspielraum soll es den Besucher zum Nachdenken anregen.
#Flucht #Auswanderung #Unterdrückung #Rassismus

Giardini | 20.10.23 | Central Pavillon: atelier masómí – Process
Beitrag von Tanja Haider

In ‚Process‘ wird Architektur in einen Kontext von klimatischen Bedingungen, Knappheit und wirtschaftlicher Verwundbarkeit gestellt. Niamey (Niger) bietet Platz für neuartige Architekturansätze, die von der Vergangenheit inspiriert sind und in die Zukunft weisen. atelier masómí stellen drei Präzedenzfälle sahelischer Architektur eigenen Projekten gegen-über.
Bei der Darstellung der Projekte wird auf Kontrastreichtum gesetzt wodurch sie sich gerade deswegen harmonisch ineinanderfügen. Die ungewöhnliche Wandfarbe Braun vereint alle Bereiche miteinander und schafft eine Kohärenz zu Modell und Bildmaterial. Der Kontrast zwischen exakten Modellen und groben Skizzen sowie statischem und bewegtem Bild erzeugen einen interessanten Dialog. Auch der Umgang mit Zwei- und Dreidimensionalität führen zu einem ständigen Perspektivenwechsel. Die Besucher:innen werden aufgefordert zwischen Nähe und Ferne zu wechseln, das Auge immer wieder neu auf die Dimension und Ausrichtung einzustellen. #Perspektivenwechsel #Skizzen #Aufbau #Dimensionen #Vergleich #Kontext

Giardini | 20.10.23 | Kommunizieren Pilze mit uns?
Beitrag von Larissa Winterhalder

Die Kuratoren des belgischen Pavillons setzen alternative Baustoffe und deren Entwicklungsprozess in den Mittelpunkt. In einer Welt mit begrenzten Ressourcen muss auf Alternativen zurückgegriffen werden. Als zentrales Element des Pavillons wird auf Pilze, genauer gesagt auf Myzel (Pilzwurzeln) zurückgegriffen, welche ein nachhaltiges, kostengünstiges und erneuerbares Material darstellen. Im Zentrum des Innenraums steht eine Holzkonstruktion, durch welche ein eigener Raum geschaffen wird. Dabei wurden natürliche Materialien aus Brüssel wie Myzelplatten, Erde und Holz verwendet, wodurch die Besucherinnen die Möglichkeit haben die Materialien auf verschiedenste Weisen zu erleben. Die Gestaltung der Installation berücksichtigt zudem eine Wiederverwendbarkeit nach dem Abbau. Der Pavillon schafft eine Gelegenheit sich mit der Zukunft des Wohnens zu beschäftigen und regt zu innovativem Denken an.
#myzel #alternative #ressourcen #nachhaltig #zukunft des wohnens #regional

Arsenale | 19.10.23 | „Obroni Wa’awu“-Cross Continental Clothscape
Beitrag von Nadja Meyer

Lauren-Lois Duahs „Obroni Wa’awu“-Cross Continental Clothscape im Arsenale der Biennale ist einen beeindruckend gewebtes Textil, welches Kritik an Konsum übt. Dargestellt ist die Lieferkette in der Kleidungsindustrie inspiriert von Architektonischen Zeichnungen. Durch die Abbildung von Menschen, Sprechblasen, Überschriften, verschriftlichte Interviews und QR-Codes, welche zu vertonten Interviews führen, wird deutlich, wie die Industrie aufgebaut ist. Neben der inhaltlichen Vermittlung von Information zeigt dieses Ausstellungsstück von Lauren-Lois Duah, wie wenig Platz und Ressourcen es brauchen kann, um Wissen zu vermitteln und auf Probleme aufmerksam gemacht werden kann.
#information #textil #industrie #konsum

Transformation Praterstraße und Praterstern

Wie stellen wir uns den Straßenraum der Zukunft eigentlich vor? Wie können sich die Menschen zu Fuß, auf dem Rad und im Bus oder Auto gleichzeitig so bewegen, dass es für alle gut ist? Wie bekommen wir das angesichts des Klimawandels dringend benötigte Grün in die Straßen? Wie können Bäume in den engen Straßenräumen überhaupt gedeihen?

Diese und noch viel mehr Fragen konnten wir an einem Exkursionstag in Wien direkt mit den Planern von zwei der größten aktuellen Stadt-Umbaumaßnahmen Wiens besprechen: der Transformation der Praterstraße und des Pratersterns. 

Oliver Gachowetz und Robert Luger vom Büro 3zu0 Landschaftsarchitektur zeigten uns in einem Vortrag zur „Transformation des öffentlichen Raums“ auf eindrucksvolle Weise wie stark disziplinenübergreifend in der Praxis der Landschaftsarchitektur gearbeitet wird. Gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern und Fachleuten haben sie den handlungsorientierten KlimaKonkret Plan erarbeitet, um den komplexen Herausforderungen, die der Klimawandel gerade für den öffentlichen Raum mit sich bringt, wirksam zu begegnen.

Ein besonders wichtiger Baustein zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel sind dabei zweifellos Stadtbäume, die sehr effektiv der in Zukunft zunehmenden Hitze entgegenwirken können. Durch die Erläuterungen von 3zu0 sowie durch informative Zeichnungen, Stadtkarten und Diagramme konnten wir nachvollziehen wie die Stadtbäume trotz des Klimawandels durch intelligente Nutzung von Regenwasser, ausreichend Wurzelraum und der eigens für das Schwammstadt-Prinzip entwickelten Unterfüllung gesund und schnell wachsen können.

Neugestaltung Praterstern

Nach einer entspannten Pause im erst kürzlich eröffneten Café Engländer am Praterstern trafen wir Eric Tschaikner vom Büro Kenh Architekten für den nächsten Abschnitt der Exkursion aber auch der Praterstraße: dem Praterstern.

Gemeinsam mit D\D Landschaftsplanung haben Kenh Architekten die erst seit 2022 fertiggestellte umfassende Neugestaltung des Pratersterns verantwortet – auch hier also eine großartige Gelegenheit aus erster Hand zu lernen, und zwar nicht nur im Hinblick auf den Praterstern. Auch der Umbau der ehemaligen Polizeistation, der ursprünglich für das nur ein Jahr existierende vegetarische Restaurant „Pure“ konzipiert wurde, stammt von Kenh Architekten.

Eric Tschaikner berichtete uns von den Methoden und Prozessen die zum Gestaltungskonzept für den Praterstern geführt haben. Ziel war es nicht – wie leider oft bei ähnlichen Projekten – die Nutzer aus sozial benachteiligten Milieus zu vertreiben, sondern sie einzubeziehen und einen angenehmen öffentlichen Raum für wirklich alle zu schaffen. Dazu führte das Büro zunächst Interviews und teilnehmende Beobachtungen durch, um so die Bedürfnisse aller Nutzergruppen detailliert kennenzulernen. Das daraufhin entwickelte Gestaltungskonzept führte zu einer Verbesserung des subjektiven Sicherheitsgefühls, der Verdoppelung der verschiedenen Sitzgelegenheiten, sowie der Grünflächen und der Stadtbäume. Diese wurden, wie auch in der Praterstraße, nach dem Schwamm-Stadt Prinzip gepflanzt und sind damit für die Strapazen des Klimawandels besser gerüstet. Die 150.000 Personen, die den Platz täglich frequentieren, haben eine deutlich bessere Aufenthaltsqualität die sich bald auch in die Praterstraße hinein fortsetzen wird. 

Und damit sind wir wieder bei unserem Semesterprojekt, vorher aber möchten wir uns ganz herzlich bei Oliver, Robert und Eric bedanken. Es war phantastisch, dass sie sich so viel Zeit für uns genommen haben. Die first-hand-Erfahrungen aus den realisierten Umbauten sind eine unglaublich wertvolle Ergänzung für unsere meist nur fiktiven Projekte.

Masters 2023

Masters Finals 2023 – ein weiterer Jahrgang feiert einen erfolgreichen Abschluss. Wir wünschen Euch Absolvent*innen einen schönen Sommer und viel Erfolg für Eure berufliche Zukunft. Herzliche Gratulation!
Die Masterprojekte der Absolvent*innen sind im Rahmen der NDU »Best Of Schlussausstellung« in der St. Pöltner Innenstadt von 23. Juni – 06. Juli 2023 zu sehen! Schaut vorbei.

NDU BEST OF Schlussausstellung
MO–MI + FR: 14–17 Uhr, DO: 10–15 Uhr, SA: 10–14 Uhr
Wienerstraße 8, 3100 St. Pölten, Eintritt frei

Exkursion Mareiner & Südbahnhotel

Mai 2023 // Exkursion zur Firma Mareiner, eine Manufaktur für Holzveredelung in St. Marein, Stmk. Herzlichen Dank für die tollen Einblicke in eure Firmenphilosophie, die Werksführung am Areal und die Verköstigung. Im Anschluss grandiose Führung im Südbahnhotel Semmering, durch Stefan Wollmann (Geschäftsführer Südbahnhotel Kultur), inmitten des Aufbaus der Kulisse für Paulus Mankas Alma 2023. Schlichtweg Beeindruckend!

Materialität / Inspiration / Technik / Fertigung / Haptik / Handwerk / Produktionsstätte / Tradition / Kulisse / Setting / Kulturgut / Hotellerie / Architektur / Geschichte /

„Otl Aicher, der Denker am Objekt“ — Filmvorführung im Cinema Paradiso

Im Zuge unseres Semesterprojektes hatten wir vergangenen Donnerstag die einmalige Möglichkeit, eine beeindruckende Nahaufnahme von einem der prägendsten Gestalter unserer Zeit, Otl Aicher, im Cinema Paradiso in St. Pölten zu sehen. Anwesend waren der Regisseur Peter Schubert, der in den 1960er Jahren selbst Student bei Aicher an der HfG Ulm war, und Wolfgang Reul,  Leitung Architektur Kommunikation bei FSB und „Türklinkenphilosoph“. Beide Gäste trugen mit ihrer unglaublichen Kenntnis um das Schaffen von Otl Aicher dazu bei, dass die Diskussionsrunde mit den vielen Fragen unserer Studierenden viel länger dauerte als der eigentliche Film. Der Nachmittag ging viel zu schnell vorbei! Herzlichen Dank für Ihre wertvollen Einblicke in den Menschen, Denker, Macher, Architekten, Grafiker, Philosophen — Otl Aicher. 
Danke auch an die Gastgeber des Cinema Paradiso St. Pölten, insbesondere an Mathias Kandler!

Greifen und Begreifen

„greifen und begreifen – die relationen zwischen denken und körper sind so eng, daß das, was im denken geschieht, oft in der sprache der hände beschrieben wird.“ (Otl Aicher)


Das Wiener Gestalter*innenduo mischer’traxler nahm die Zusammenarbeit mit dem Türklinkenhersteller FSB im Semesterprojekt und das obige Zitat von Otl Aicher zum Anlass, um sich mit den Studierenden in einem intensiven Auftakt-workshop dem Be-Greifen von Türklinken zu widmen.

Die Studierenden konnten direkt Denken und Machen verbinden, indem sie Türklinken zu verschiedenen Themen, Gefühlen und Eigenschaften entwarfen und ihren Entwurf im Dialog mit mischer`traxler weiterentwickelten. Ein gelungener Auftakt, danke Euch, Katharina Mischer und Thomas Traxler! 

(Zitat aus: Aicher (²2015), greifen und begreifen, in: analog und digital, S. 21).