*** REFLEXIONEN ZUR ARCHITEKTUR BIENNALE ’23 ***

Gestern ging nach 6 Monaten Laufzeit die Architektur Biennale 2023 in Venedig zu Ende. Wir waren Mitte Oktober mit den Studierenden des 2.Jahrgangs auf Exkursion vor Ort. Eine Auswahl der individuellen Reflexionen sind hier zum Nachlesen:

Welcher Beitrag hat Euch aus welchen Gründen inhaltlich am meisten beeindruckt?

Giardini | 20.10. 23 | AKT Österreich Pavillon
Beitrag von Alex Rogen
Der Beitrag des Architektenkollektivs AKT und Hermann Czech hat bei mir nachhaltig für verschiedene Gedankengänge gesorgt und mir gezeigt, was Architektur leisten kann. Konzeptionell kann man den Pavillon dem Thema der Öffnung zuordnen und behandelt vor allem soziale Nachhaltigkeit und das Recht auf Wohnen. Dadurch unterscheidet sich der Pavillon grundlegend zu den anderen Länderpavillons. Den Kuratoren ging es sinnbildlich um das Überwinden von Mauern, welche in Giardini physisch die Biennale mit dem angrenzenden Quartier Sant`Elena trennt. Das wiederholte Untersagen von Seiten der Biennale und der venezianischen Ämter zeigt so viel mehr als einen nicht gewünschten Eingriff im Denkmalschutz.
Dennoch hat es mir aber aufgezeigt, dass mutige und konkrete Eingriffe sich immer lohnen, denn damit kann man einen Stein zum Rollen bringen, welcher auf lange Sicht Veränderung in Gesellschaften und eingefahrene Systeme herbeiführt.
#grenzenüberwinden #mutigsein #umnutzung #etwasfürdieBürger

Arsenale | 19.10.23 | FLORES & PRATS ARCHITECTS „Emotional Heritage“
Beitrag von Nana Khotcholava
Was an der Ausstellung von Flores & Prats Architects im Arsenale am meisten beeindruckte, war ihre einzigartige Betrachtungsweise von Architektur. Sie zeigten, dass Gebäude nicht nur Strukturen, sondern auch Behälter für Erinnerungen und Emotionen sind. Der Ansatz der Architekten beeindruckte durch seinen offenen und kollaborativen Aufbau. Die Ausstellung ähnelte einem Arbeitsstudio und lud die Besucher ein, sich aktiv am Designprozess zu beteiligen. Dieser Ansatz verwandelte den Akt des Entwerfens effektiv in eine Ausstellung für sich. Ihre Arbeitsumgebung war wie ein offenes und unvollständiges Dokument. Sie zeigten Modelle, Zeichnungen und Dokumentationen, die ihren gesamten kreativen Prozess verdeutlichten.
#VeniceBiennale #ArchitectureEmotions #CreativeDesignProcess #ArchitectureAsMemory #FloresPratsArchitects #DesignProcess

Giardini | 20.10.23 | Pavillon der Niederlande „Plumbing the System“
Beitrag von Robin Kavalirek

Kann ein fest verwurzeltes System verändert werden?
Der Pavillon der Niederlande beschäftigt sich mit wirtschaftlichen, sozialen und politischen Systemen und wie Architektur die Menschen und deren Aktivitäten lenkt, reguliert und organisiert. Er zeigt auf verständ-liche Art und Weise, mithilfe eines großen Bildes, das komplexe System wie Geld unsere Gesellschaft und unsere Beziehungen zueinander formt. Verschiedene beeindruckende Versuche zeigen, wie Systeme, die hauptsächlich auf Ausbeutung beruhen, verändert werden können, um für eine gerechtere Zukunft zu sorgen. Der Pavillon begeisterte mich nicht nur durch das interessante Thema, sondern auch durch seine Darstellung und die verschiedenen Lösungsansätze.
#zukunft #illustration#geld #beeindruckend #ausbeutung

Arsenale | 19.10.23 | Killing Architects
Beitrag von Katharina Falb

Einen wichtigen Beitrag in der “The Laboratory of the Future” Ausstellung im Arsenal auf der Biennale 2023 stellt für mich das Projekt “killingarchitects” dar. In dieser Ausstellung wurde über Konzentrationslager in China berichtet, insbesondere wie diese aufgebaut und organisiert werden. Ein Thema, das für mich bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt war. Diese Ausstellung bestand aus mehreren Bereichen, zunächst aus einem Dokumentarfilm, dann waren Porträts der Zeugen, dadurch konnten Insiderinformationen zu diesen Lagern gesammelt werden, und eine Karte zu sehen, auf der ein Lager schematisch skizziert und mit zusätzlichen Informationen ergänzt wurde. Besonders spannend finde ich es hierbei, dass alle drei Elemente auch unabhängig voneinander von den Besuchern konsumiert werden können und die Message und Informationen trotzdem erfasst werden. Dabei kann der Nutzer selbst entscheiden, wie viel Zeit er sich für die Ausstellung nehmen möchte.
#unabhängig #informativ #schockierend #benutzerbezogen

Arsenale | 19.10.23 | „Streben nach Veränderung“, französischer Pavillon
Beitrag von Sara Mayer

Die Sehnsucht nach Utopie lässt Menschen in schwierigen Zeiten wie diesen träumen. Der französische Pavillon im Giardini auf der Biennale in Venedig schafft auf unkonventionelle Art und Weise einen inklusiven Raum, in dem Kunst und Architektur verschmelzen. In einem halbkugelförmigen Blech-Theater von Muoto, das so aussieht als wäre irrtümlich ein Ufo im Raum gelandet, sollen sich Besucher*innen frei ausdrücken können. Nicht die Krise, sondern die Möglichkeit gemeinsam neue Lösungen zu finden, steht im Vordergrund. Die Bauweise des Konstrukts aus recycelten Objekten repräsentiert den Wunsch, aus der Vergangenheit eine neue Zukunft zu schaffen. Das einmal wöchentlich stattfindende Performance Programm umfasst Workshops und Penal Talks und stellt somit einen passenden Beitrag zum diesjährigen Biennale Thema ‚The Laboratory oft he Future‘ dar – als Symbol für blühende Vorstellungskraft und kollektiven Austausch.
#freedom #of #speech #nachhaltigkeit #gesellschaft #im #wandel #der #zeit #follow #the #call #of #the #disco #ball

Arsenale | 19.10.23 | „In search of well-tempered architecture“, slowenischer Pavillon
Beitrag von Nicole Schellhammer

Der slowenische Beitrag an der Architektur Biennale 2023 in Venedig über-zeugt mich nicht nur mit der Themenwahl sondern auch mit der Vermittlung des Inhaltes.
Uns allen ist das Thema des Energiesparens bewusst und für einige ist es bereits Teil des Alltags. Die Dringlichkeit der Thematik ist nicht zu leugnen und der Druck wird immer größer. Dennoch gelingt es den Gestalter: innen die Materie so zu vermitteln, dass der Raum mit positiven Gefühl verlas-sen wird. Der Raum strahlt Wärme aus, durch verwendete Materialien wie Baumwolle und Holz, deren weichen Oberflächen und das gelbliche Licht. Für die Besuchenden ist die Idee demnach fühl- und erlebbar. Der rote Faden des Raumkonzepts wird zudem mit bildender Kunst unter-stützt. Fünf Malereien, in warmen Rot-/Gelbtönen, sind im Raum verteilt. Nicht an den Wänden hängend, stehen sie bewusst außer Konkurrenz der Ausstellungstexte. Sie unterstützen visuell die Empfindung der Wärme und die Wohlfühlatmosphäre.
Der Steinboden wird mit den kachelofenartigen Steinkuben zu Saunabänken. Zudem nehmen die speziell für den Pavillon angefertigten Holzstühle die Sprache des Raumes auf.
Der ganze Raum wird miteinbezogen und trotz mehrerer räumlicher Installationen und mit Hilfe weniger Materialien als eine Einheit wahrgenommen. Im Bezug auf das Hauptthema der Biennale gelingt es den Architekt: innen aus Slowenien mit einer Selbstverständlichkeit den zukunftsgerichteten Blick inhaltlich (mit Text und Bild) wiederzugeben. Einfache und klare Texte geben einen guten Überblick, ohne den Laien zu überfordern. Aspekte im Bezug auf die Gesellschaft, Kultur, Umwelt und Architektur werden angesprochen. Die vielen aufgezählten Referenzbeispiele aus der Vergangenheit sollen für die Zukunft Veränderungen bringen. Besonders erwähnenswert ist, dass die Lösungsansätze sowohl auf Neubauten wie auch auf die Bestandsarchitektur eingehen.
#roterfaden #energiesparen #sinnlich

Welcher Beitrag hat Euch in Hinblick auf die Art und Weise der Informationsvermittlung am meisten beeindruckt?

Arsenale | 19.10.23 | „threads“ Kate Otten Architects
Beitrag von Claudia Pichler

Kate Otten Architects präsentierte bei der diesjährigen Biennale die faszinierende Arbeit „Threads“. Die Installation erzählt die Geschichte von Johannesburg, die vor Milliarden von Jahren mit einem meteorischen Goldregen begann. Durch kunstvolle Webereien wird die enge Verflechtung von Landschaften und sozialen Geografien, als auch Reichtum und Ausbeutung dargestellt, indem die Geschichte des Goldabbaus und des daraus resultierenden Wohlstands aufgegriffen wird. Mithilfe eines runden Webstuhls und einer Kombination aus Mohairteppich und Perlenstickerei erwacht das Vergangene zum Leben und veranschaulicht den Einfluss der Bergbaugeschichte in einer Vielzahl von Farben und Formen. Dieser immersive Raum lädt die Besucher ein, verschiedene Perspektiven zu erleben und reflektiert dabei die kollaborative Natur der Architektur. Die Ausstellung zielt darauf ab, die Bedeutung historischer Ereignisse für die gegenwärtige und zukünftige Gestaltung von Räumen zu verdeutlichen.
#goldrausch #weberei #handarbeit #kunsthandwerk #johannesburg

Giardini | 20.10.23 | Nordic Countries Pavillon, Giregumpi
Beitrag von Hanna Beck-Tiefenbach

Auf den ersten Blick wirkt der Pavillion wie ein einziges Chaos und es tritt einem ein strenger Geruch in die Nase. Hinter diesem Bild verbirgt sich jedoch eine spannende Ge-schichte der indigenen Sámi Bevölkerung in Skandinavien, die sich durch ihr nomadischen Leben auszeichnet.
Der Künstler Joar Nango hat über 15 Jahre Bücher und Materialien der indigenen Sámi Architektur und Design gesammelt, die Wissen über traditionellen Bauweisen, Aktivismus und Dekolonialität beinhalten. Dadurch entstand das gemeinschaftliches Projekt einer umherziehenden Bibliothek, die seit 2018 unterwegs ist und dieses Jahr im nordischen Pavillion ihren Platz fand. Auf spannende, realistische Weise wird hier die immer größer werdenen Sammlung von Büchern und Gegenständen der Sámi Kultur dargestellt. Der strenge Geruch und der chaotische Eindruck des Raumes bildet einen realitäsnahen Eindruck des nomadischen Lebens der indigenen Bevölkerung, dessen Leben sich weit von dem was wir kennen befindet.
#nomadisches leben #indigene bevölkerung #collective #bibliothek #wissensaustausch #nordic

Arsenale | 19.10.23 | The black city astrolab J. Yolande Daniels
Beitrag von Christina Fuchs

„Yesterday, a ‚Black‘ woman went to the future, and here she is.“
Mit diesem Zitat wird auf das Leben, insbesonders auf die Auswanderungen „schwarzer“ Frauen vom 15. Jahrhundert bis heute aufmerksam gemacht. Das dargestellte Netzwerk aus Punkten und Linien stellt ein Raum-Zeit-Feld dar, in dem man Ereignisse und Bewegungen afrikanischer Frauen bis dato ablesen kann. Mit den Analysen der letzten Jahrhunderte lassen sich, anhand des 3D Diagramms, zukünftigen Entwicklungen deuten. Durch diesen Interpretationsspielraum soll es den Besucher zum Nachdenken anregen.
#Flucht #Auswanderung #Unterdrückung #Rassismus

Giardini | 20.10.23 | Central Pavillon: atelier masómí – Process
Beitrag von Tanja Haider

In ‚Process‘ wird Architektur in einen Kontext von klimatischen Bedingungen, Knappheit und wirtschaftlicher Verwundbarkeit gestellt. Niamey (Niger) bietet Platz für neuartige Architekturansätze, die von der Vergangenheit inspiriert sind und in die Zukunft weisen. atelier masómí stellen drei Präzedenzfälle sahelischer Architektur eigenen Projekten gegen-über.
Bei der Darstellung der Projekte wird auf Kontrastreichtum gesetzt wodurch sie sich gerade deswegen harmonisch ineinanderfügen. Die ungewöhnliche Wandfarbe Braun vereint alle Bereiche miteinander und schafft eine Kohärenz zu Modell und Bildmaterial. Der Kontrast zwischen exakten Modellen und groben Skizzen sowie statischem und bewegtem Bild erzeugen einen interessanten Dialog. Auch der Umgang mit Zwei- und Dreidimensionalität führen zu einem ständigen Perspektivenwechsel. Die Besucher:innen werden aufgefordert zwischen Nähe und Ferne zu wechseln, das Auge immer wieder neu auf die Dimension und Ausrichtung einzustellen. #Perspektivenwechsel #Skizzen #Aufbau #Dimensionen #Vergleich #Kontext

Giardini | 20.10.23 | Kommunizieren Pilze mit uns?
Beitrag von Larissa Winterhalder

Die Kuratoren des belgischen Pavillons setzen alternative Baustoffe und deren Entwicklungsprozess in den Mittelpunkt. In einer Welt mit begrenzten Ressourcen muss auf Alternativen zurückgegriffen werden. Als zentrales Element des Pavillons wird auf Pilze, genauer gesagt auf Myzel (Pilzwurzeln) zurückgegriffen, welche ein nachhaltiges, kostengünstiges und erneuerbares Material darstellen. Im Zentrum des Innenraums steht eine Holzkonstruktion, durch welche ein eigener Raum geschaffen wird. Dabei wurden natürliche Materialien aus Brüssel wie Myzelplatten, Erde und Holz verwendet, wodurch die Besucherinnen die Möglichkeit haben die Materialien auf verschiedenste Weisen zu erleben. Die Gestaltung der Installation berücksichtigt zudem eine Wiederverwendbarkeit nach dem Abbau. Der Pavillon schafft eine Gelegenheit sich mit der Zukunft des Wohnens zu beschäftigen und regt zu innovativem Denken an.
#myzel #alternative #ressourcen #nachhaltig #zukunft des wohnens #regional

Arsenale | 19.10.23 | „Obroni Wa’awu“-Cross Continental Clothscape
Beitrag von Nadja Meyer

Lauren-Lois Duahs „Obroni Wa’awu“-Cross Continental Clothscape im Arsenale der Biennale ist einen beeindruckend gewebtes Textil, welches Kritik an Konsum übt. Dargestellt ist die Lieferkette in der Kleidungsindustrie inspiriert von Architektonischen Zeichnungen. Durch die Abbildung von Menschen, Sprechblasen, Überschriften, verschriftlichte Interviews und QR-Codes, welche zu vertonten Interviews führen, wird deutlich, wie die Industrie aufgebaut ist. Neben der inhaltlichen Vermittlung von Information zeigt dieses Ausstellungsstück von Lauren-Lois Duah, wie wenig Platz und Ressourcen es brauchen kann, um Wissen zu vermitteln und auf Probleme aufmerksam gemacht werden kann.
#information #textil #industrie #konsum

Exkursion Mareiner & Südbahnhotel

Mai 2023 // Exkursion zur Firma Mareiner, eine Manufaktur für Holzveredelung in St. Marein, Stmk. Herzlichen Dank für die tollen Einblicke in eure Firmenphilosophie, die Werksführung am Areal und die Verköstigung. Im Anschluss grandiose Führung im Südbahnhotel Semmering, durch Stefan Wollmann (Geschäftsführer Südbahnhotel Kultur), inmitten des Aufbaus der Kulisse für Paulus Mankas Alma 2023. Schlichtweg Beeindruckend!

Materialität / Inspiration / Technik / Fertigung / Haptik / Handwerk / Produktionsstätte / Tradition / Kulisse / Setting / Kulturgut / Hotellerie / Architektur / Geschichte /

Werksexkursion zu Eternit Österreich

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Neue Materialien“ unter der Leitung von Architektin DI Christa Stürzlinger hatten unserer Studierenden des 2. Semesters die einzigartige Möglichkeit, das ETERNIT Werk in Vöcklabruck zu besichtigen und den vielseitigen Baustoff Faserzement kennezulernen.

Nach kurzer Einführung in die beeindruckende Firmengeschichte führte uns Christoph Pohn, Produktmanagement-Leiter bei Eternit, durch das riesige Werksareal. Sämtliche Eternit-Produkte konnten hautnah „erlebt“ werden – von der Dachziegel-Herstellung und Logistik, der Mischung von Papierfasern und der Zusammensetzung von Faserzement, der Produktion und Lagerung von Welleternit-Platten bis hin zur Verpackung von Großformat-Tafeln. Klar ist nun, dass Eternit nicht nur hochqualitative Dach- und Fassadenprodukte herstellt, sondern auch im Interior- und Produktdesignbereich sehr innovativ und präsent ist.

Besonders spannend für Innenarchitekt*innen ist das unglaubliche Facettenreichtum des Materials, das im Anschluss im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbarer“ wurde – wir hatten die Möglichkeit, mit werksfrischen, weichen Faserzementplatten zu experimentieren und eigene Produkte zu „modellieren“.

Herzlichen Dank an Eternit Österreich, speziell an Christoph Pohn und Dorothea Wolinski für den top- organisierten und gelungen Tag bei Euch im Eternit-Werk Vöcklabruck.

Studiovisits

In der Lehrveranstaltung „Forum I“ ergründen wir die Komplexität von Gestaltungsaufgaben, indem unterschiedliche Herangehensweisen, Anforderungen und Positionen präsentiert und erlebbar gemacht werden. Im Zuge dessen besuchten wir am vergangenen Freitag unterschiedliche Gestalter*innen in ihren Studios in Wien:

Grafikdesignerin Cordula Alessandri, die seit 1987 ihr Büro alessandri design & marken manufaktur erfolgreich führt und sich durch ihre starke gestalterische Haltung international positioniert hat, ermutigte die Studierenden keine Scheu davor zu haben, sich selbstständig zu machen. Wertvolle Einblicke in verschiedenste Packaging-Projekte, Buchgestaltungen, Corporate Designs und zahlreiche Etikettendesign könnten wir im Atelier vor Ort unter die Lupe nehmen.

Bei AANDRS, einem Büro für medienübergreifende Werbung, wurden wir von Roman Steiner – einem der vier Gründer der jungen Agentur – empfangen. Im Besprechungsraum erzählte er uns, wie AANDRS sich entwickelt hat. Er stellte auch einige innovative Cases der aktuellen Projekte vor.

Weiter ging es zur Agentur moodley, wo wir im Dachgeschoss des „Telegraf 7“ herzlich empfangen wurden, einem beeindruckenden Gebäude, das früher das Telegrafenamt in der Lehargasse beherbergte. Wolfgang Niederl und Nora Obergschwandtner sprachen über die Entwicklung und Beratung im Marken- und Produktdesign und zeigten uns Beispiele aus dem breitgefächerten Portfolio.

Im Anschluss zeigte uns Erwin Bauer von buerobauer in seinem Büro in der Alpenmilchzentrale Proben seiner bunten Projektlandschaft zu Typographie, Ausstellungsgestaltung, Buchgestaltung und Orientierungs-Design. Sein Credo: „Wir gestalten nicht um zu verkaufen, aber was wir gestalten verkauft sich auch ganz gut“.

Letzter Stopp war im Magazin, einem Raum für Architektur. Kurz vor der offiziellen Ausstellungseröffnung führte uns Architektin Christine Bjerke aus Kopenhagen durch ihre aktuelle Ausstellung „Dissolving the dwelling“. Der Raum wird von den drei engagierten Architekturschaffenden Jerome Becker, Matthias Moroder und Florian Schafschetzy kuratiert.

Wir möchten uns auf diesem Wege nochmals herzlich bei allen Beteiligten für diesen gelungenen Austausch bedanken!

Kick Off – Forschungsprojekt „Josef Hoffmann digital“

„JH Neu digital – Josef Hoffmann neu vermittelt“ lautet der Name des EU geförderten Interreg-Projekts, das die NDU mit drei weiteren bereits langjährig erfolgreichen miteinander verbundenen Partnern gewinnen konnte.

Seit 2006 wurde das Geburtshaus von Josef Hoffmann in Brtnice Besuchern als Museum geöffnet, ermöglicht wurde das durch eine Kooperation der Mährischen Galerie in Brno, des MAK Wien und der Stadt Brtnice. Für das neue Forschungsprojekt, im Zuge dessen das Museum als Experimentierfeld für innovative Vermittlungsarbeit unter der Verwendung digitalen Technologien fungiert, wurde die NDU als weiterer Projektpartner willkommen geheißen.

Zum Kick-Off Meeting im tschechischen Brtnice am 29. September 2021 reisten Rektor Grüner, Christine Schwaiger (NDU-Projektleiterin) und Christina Mariella Fritz (NDU-Projektassistenz), wo sie, u. a., auf Rainald Franz (Projektleiter MAK), Eva Adam-Maxa (Projektberaterin MAK), Táňa Šedová (Gesamtprojektleitung Mährische Galerie), Rostislav Koryčánek (Kurator Mährische Galerie) und Miroslava Švaříčková (Bürgermeisterin Brtnice) trafen.

Nach Vorstellung und gemeinsamer Besprechung der Projektaktivitäten gab es eine Führung durch das Josef Hoffmann Museum. Geschlossen wurde mit einem geführten Spaziergang durch Brtnice.

Das Projekt wird zu 85% aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (INTERREG V-A Österreich – Tschechische Republik) sowie aus staatlichen Mitteln der Tschechischen Republik finanziert. >> Mehr zum Projekt <<

Semesterclosing @Laufen Gmunden

Ein turbulentes Semester geht feierlich zu Ende. Als krönenden Abschluss wurden wir von unserem Kooperationspartner LAUFEN zu einer Werksbesichtigung in ihr Innovationszentrum nach Gmunden und anschließendem Besuch der Ausstellung „Klo & So“ im Kammerhof Museum eingeladen. Der Tag endete mit gemütlichem Abendessen und ein Sprung in den kalten Traunsee.

Der sehr gut organisierte Tag startete im kürzlich fertiggestellten ‘LAUFEN Welcome Space’ und wurde im ehemaligen Handgußplatz fortgesetzt. Das dort stattfindende Gießen einer Porzellanschale, hat den Studentinnen den Herstellungsprozess von Sanitärkeramik auf direktem Weg über das eigene Tun näher gebracht. Die Zeit des Trocknungsprozesses wurde genutzt, um die industrielle Produktion und alle notwenigen Abläufe genauer kennenzulernen. Christian Schäfer, Vorstand der LAUFEN Austria AG, Werksleiter Alfred Mittermair und Organisationsleiter Roland Holzinger führten uns durch die weitläufigen Hallen des Fabriksgeländes, wo wir von der Anlieferung der Materialien, bis hin zu Verpackung der fertigen Produkte den Herstellungsprozess von Sanitärkeramik unmittelbar erleben durften. Im Anschluss wurden die zuvor gegossenen Schalen entformt, bearbeitet und befinden sich nun beim Glasieren. Wir freuen uns sehr über diese Erfahrung und die bald fertigen Schalen.


Im Kammerhof Museum in der Ausstellung „Klo & So“ hatten wir eine unterhaltsame Führung mit dem Kurator und ehemaligen Laufen Mitarbeiter Alfred Zinhobl und erfuhren Originelles rund um die Kulturgeschichte des „Stille Örtchens“. Zu sehen gab es unter anderem aufwändig dekorierte historische Sanitärkeramik und mobile Klos aus verschiedenen Zeitepochen.

An dieser Stelle möchten wir uns beim gesamten LAUFEN-Team herzlich für diese wertvollen Einblicke und das großartige Erlebnis bedanken.

Auftakt Sommersemester

Zum Semesterauftakt waren wir in der Bibliothek der Angewandten sowie im Lesesaal des MAKs, wo sich die Studentinnen in ihre individuellen Masterthemen vertieften.
Im Anschluss besuchten wir die Ausstellung „The Cindy Sherman Effect“ im Bank Austria Kunsforum, wo uns Kuratorin Bettina Busse in einer exklusiven und aufschlussreichen Führung die wichtigsten Werke und ihr kuratorisches Konzept der Ausstellung näherbrachte. Studiengangsleiterin Christine Schwaiger gestaltete gemeinsam mit Harald Trapp die Ausstellungsarchitektur. Einblicke in ihre Herangehensweise, die Herausfoderungen und die Hintergründe ihres Entwurfs erläuterte sie im Anschluß in einem Vortrag zum „Making Of“ im Tresorraum. Wer sich für Identitäten, Stereotypen und die Rolle der Frau in der Zeit seit Ende der 1970er Jahre interessiert, sollte sich „The Cindy Sherman Effect“ mit Werken u.a. von Pippilotti Rist, Candice Breitz, Sarah Lucas, Eva Schlegel, Ryan Trecartin oder Monica Bonvicini unbedingt noch bis 21.06.20 ansehen.

 

 

Exkursion Lisboa + Porto

Fliesen, Fliesen und noch mehr Fliesen. Das hatten sich die Studierenden des Masterstudiengangs Innenarchitektur und visuelle Kommunikation vermutlich von der fünftägigen Portugal-Exkursion erwartet. Gesehen haben sie allerdings viel mehr: digital entworfene High-Tech-Keramik an der Fassade des MAAT in Lissabon, versenkbare Glasfenster im Teehaus von Álvaro Siza in Porto,  Kork als lokales Innenausbaumaterial, gewellte Glaswände in der Casa da Música vom holländischen Architekturbüro OMA.

Die Morphologie, Architektur und Geschichte von Lissabon und Porto waren ebenso Thema wie Führungen durch das Thalia Theater, das Münzmuseum oder die Casa de Chá da Boa Nova, ein Teehaus des berühmten portugiesischen Architekten Álvaro Siza, das sich malerisch in die felsige Küste des Atlantiks nordwestlich von Porto schmiegt. Beim Besuch von lokalen Architekturbüros, Innenarchitektinnen und Designern, etwa im Ateliers Anahoryalmeida, im Wohn- und Bürohaus von Fala-Atelier. oder ganz besonders bei Can-Ran , dem Büro der Schwestern Catarina und Rita Almada Negreiros , zeigte sich dann doch, wie sehr die Kunst der portugiesischen Fliesen, der„Azulejos“, auch heute noch wichtiges Element der Gestaltung ist.

Spezieller Dank gilt der in Lissabon lebenden österreichischen Architektin Ingrid Murer, die in enger Zusammenarbeit mit Christine Schwaiger sowohl im Vorfeld als auch vor Ort für einen reibungslosen Ablauf unserer eindrucksvollen Exkursion sorgte – Danke Ingrid für deine hervorragenden Führungen, deine zahlreichen Insidertips und die tollen Gespräche.

 

 

 

 

 

Über Multitasking, FOMO, und gehirngerechtes Arbeiten

 

In der Serie der (meist) donnerstäglichen Lunchtime Lectures konnten wir heute einen gerade für KreativarbeiterInnen besonders interessanten Aspekt beleuchten: Auf Einladung von Prof. Leinfellner referiert der Neurobiologe, Coach und Buchautor Dr. Bernd Hufnagl über die evolutionäre Entwicklung unseres Gehirns, die negativen Auswirkungen von Multitasking, Vernetzung und ständiger Erreichbarkeit, und die Wichtigkeit des Tagträumens.

Danke für den höchst spannenden Vortrag (den ersten in der Reihe ganz ohne Bilder!) – wohl alle im Saal haben dabei sehr interessanten Diskussionsstoff mitgenommen.

 

 

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