Fokus Hotel

Im Sommersemester dreht sich alles um das Thema Hotel. Auftakt war eine Exkursion nach Wien, die vielfältiger nicht hätte sein können –

Startpunkt Museumsquartier – Gastprofessor Christof Nardin machte mit uns einen Gräzel-Rundgang, von den Museen über den Spittelberg bis hin zum Glacis Viertel, ehe es zur ersten Besichtigung in das Boutiquehotel Altstadt Vienna ging.

„Die DNA des Altstadt Viennas bestehe zum Einen aus der Lokalität, dem besonderen Ort, an dem es sich befinde, zunächst aus seiner vielfältigen, facettenreichen Bildsprache und außerdem aus einem Refugium von Menschen, die hier einfach so sein können, wie sie möchten“ – dies erzählte uns Philipp Patzel, Direktor des Hotels Altstadt Vienna, bevor er uns durch die verschachtelten Gänge dieser prachtvollen Räumlichkeiten führte und uns Einblicke in einige der 61 Zimmer gab. Die auf fünf Etagen verteilten Zimmer und Suiten  zeichnen sich durch ihre Einzigartigkeit aus. Sie wurden von ausgewählten KünstlerInnen, ArchitektInnen und DesignerInnen gestaltet, mit dem Auftrag, das Wiener Lebensgefühl neu zu interpretieren. Matteo Thun startete 2006 mit einem ganzen Zimmertrakt, weitere Zimmer von DesignerInnen wie Lena Hoschek, Gregor Eichinger oder Lilli Hollein folgten jährlich.

– DAS ZIMMER 18 –

Nun haben Studierende die fantastische Möglichkeit, eines der Zimmer im Altstadt Vienna zu gestalten. Im Rahmen eines geladenen Wettbewerbes (exklusiv an der NDU) innerhalb des Masterstudiengangs Innenarchitektur & visuelle Kommunikation sollen Entwürfe für das Zimmer 18 entwickelt werden, die ebenso das Wiener Lebensgefühl darstellen.

Um den Markt besser kennen zu lernen und zu analysieren, besichtigten wir danach das Boutiquehotel Hollmann Beletage, das Christian Prasser mit seinem Team konzipierte. Assistentin der Geschäftsführung Katharina Gartner und Christian Prasser führten uns durch die Räumlichkeiten und informierten uns über die Entstehungsgeschichte. Der letzte Stop war das Hotel Magdas, ein Hotel mit ungewöhnlichem Konzept, durch das uns die Architektin Johanna Aufner führte. Sie hat als Projektleiterin bei Alles Wird Gut Architekten die motivierende Geschichte des Hotels maßgeblich geprägt. Im Magads Hotel kommen Menschen aus aller Welt zusammen – als Freunde, Gäste oder Mitarbeiter. Im ehemaligen Seniorenheim leben und arbeiten Seite an Seite Hotelgäste und junge Menschen, die flüchten mussten aus Hunger, Krieg oder Verfolgung.

 

 

 

 

 

Exkursion zur Gründerszene in München

Ein von „unternehmerTUM“ ausgelobter studentischer Ideenwettbewerb war Anlass für eine von Christine Schwaiger und Beate Cesinger (Masterstudiengang „Entrepeneurship & Innovation“) organisierte dreitägige Exkursion nach München. Denn die NDU ist die einzige österreichische Universität, die neben drei deutschen Hochschulen eingeladen wurde, Ideen für die Innenarchitektur und Möblierung für ein Gründer- und Innovationszentrum zu entwickeln.

Nach dem obligatorischen Besuch des Bauplatzes bekamen wir von Helmut Kausler (Workplace Consultant) eine sehr interessante und informative Führung durch das benachbarte Steelcase Learning + Innovations Center. Am Nachmittag besuchten wir das Deutsche Patentamt, wo wir mit Themen wie der Anmeldung und des Schutzes neuer Ideen und Designs vertraut gemacht wurden. Von der Dachterrasse genossen wir einen eindrucksvollen Ausblick auf die Skyline von München. Bei Wayra Deutschland dem Accelerator des Telekomkonzerns Telefónica trafen wir eine internationale Szene von Gründern und bekamen wichtige persönliche Eindrücke und Erfahrungsberichte.

Tag zwei wurde im Forschungs Campus Garching gestartet, wo sich das Zentrum für Innovation und Gründung der TU München und die unternehmerTUM niedergelassen haben. Mark Stabel (Projektleiter) erläuterte im Detail Inhalt und Ziele des neu zu errichtenden Zentrums, bevor wir uns in einem von den Studierenden des Masterstudiengang „Entrepeneurship & Innovation“ konzipierten und moderierten Design Thinking Workshop unmittelbare Einblicke in die Bedürfnisse und Arbeitsweisen der Gründerszene erarbeiteten.

Am dritten Tag vermittelte uns Christiane Friderich (Referentin Wissens- und Technologietransfer) in der Hochschule München anschaulich den Gründungsprozesses eines Start-Ups mit allen Höhen und Tiefen. Abschließend führte uns ein Spaziergang durch den Olympiapark an den Zeltdach-Konstruktionen von Frei Otto vorbei zur BMW Welt von Coop Himmelblau. Das imposante Markenerlebnis- und Auslieferungscenter liegt direkt neben dem „Vierzylinder“, dem Hauptsitz der BMW Gruppe. Dieses wurde wie das Wifi St. Pölten vom Lehrer der Himmelblaus, Karl Schwanzer, Anfang der 1970er Jahre geplant und verweist auf den Erfolg österreichischer Architekten im Umfeld von BMW – woran wir mit einem Gewinn des Wettbewerbs hoffentlich bald anschließen können!

 

 

 

Alles was Recht ist!

In der diesjährigen Niederösterreichischen Landesausstellung im Schloss Pöggstall geht es inhaltlich um die Geschichte der Rechtsprechung. Für uns Gestalter war jedoch der Hintergedanke des Besuchs zugegebenermaßen ein anderer – die grafische Ausstellungsgestaltung, das Orientierungssystem und viele der Werbemittel stammen von Büro Lichtwitz Leinfellner visuelle Kultur KG. Gewissermaßen an der Quelle sitzend bekamen wir spannende Insiderinfos von unserem Professor Kriso Leinfellner, der uns über die Gestaltungsansätze und Besonderheiten in diesem Projekt berichtete. Die Ausstellungsarchitektur stammt übrigens von den Querkraft Architekten.

 

Studiovisits Berlin 10. – 13. Mai 2017

Spannende Studiovisits quer durch Berlin standen auf unserem dicht gedrängten Exkursionspensum: Zu Beginn starteten wir mit einem Besuch bei Moniteurs, einem Designstudio in Berlin Mitte. Geleitet von Julian Moder, Grafik- und Webdesinger, bekamen wir Einblicke in aktuelle grafische Projekte wie in das Leitsystem des Berliner Hauptstadtflughafens, in die Piktogrammentwicklung der Charité oder in das Orientierungssystem des „Aufbau Hauses“ am Moritzplatz, welches wir später auch besichtigten. Im selben Haus sitzt übrigens auch Modulor, ein Paradies für Architekten und Kreative, bei dem wir einen Zwischenstopp machten.

In Berlin Kreuzberg, weit hinten in einem Innenhof versteckt, trafen wir uns bei HORT, dem Grafikbüro von Eike König, in dessen loftartigem Büro wir einige Zeit verbrachten. Wieder zurück in Berlin Mitte, begegneten wir dem Architekten Olaf Grawert, der uns das viel publizierte Gebäude von Arno Brandlhuber in der Brunnengasse 9 anhand eines Modells zeigte und anschließend durch die, sich im Untergeschoss befindlichen KOW Galerie und dem darüber liegenden Architekturbüro, führte. Gleich gegenüber trafen wir im Anschluss Katrin Middel, eine der GeschäftsführerInnen von Polyform, einem Büro für Grafik-und Produktdesign, die uns spannende Insiderinformationen über aktuell laufende Projekte und wertvolle Informationen für analoge und digitale Leitsysteme gab.

In einem denkmalgeschützten ehemaligen Industrie- und Geschäftsgebäude namens Bikinihaus in Berlin Charlottenburg bekamen wir eine Führung (ja, es gibt tatsächlich Führungen in Shoppingcentern!), in der wir nicht nur wertvolle Informationen über diese „urbane Oase“, sondern auch über das Shopkonzept und über die anliegenden Gebäude, wie die Gedächtniskirche, den angrenzenden Tiergarten und das 25h Hotel, erfuhren.

Als letzten Fixpunkt besichtigten wir die Berliner Philharmonie, die Heimstätte der Berliner Philharmoniker, die 1963 von Architekt Hans Scharoun entworfen wurde. Die neuartige Konzeption des spektakulären Konzertsaals, in der das Podium mit den Musikern den Mittelpunkt bildet, ist mittlerweile Vorbild für Konzerthäuser aller Welt.

Exkursion Wiener Prater

Samstag, 6. Mai 2017 – am ersten hochsommerlichen Tag dieses Jahres stand für das zweite Semester eine Exkursion im Wiener Prater auf dem Programm. Neben zahlreichen Besuchern aus aller Welt, Erstkommunionskindern mitsamt ihren Familien, Jugendlichen und Praterfans fand obendrein die Lehrveranstaltung „Memoria – Orte des Gedächtnisses“ unter der Leitung von Dekan Dr. Sergius Kodera inmitten des Praters statt. Von den Studierenden wurden verschiedene Fahrgeschäfte analysiert, um zu verstehen wie sogenannte „Orte der Erinnerung“ ein kollektives Gedächtnis umformen. Besonders interessant war der Aspekt, die ausgewählte Praterattraktion aus Gestalter-Sicht bei Tageslicht und in der Dämmerung zu betrachten.

Workshops mit Leonidas Martin und Trapped in Suburbia

Zwei interdisziplinäre Workshops mit illustrer internationaler Besetzung: Leonidas Martin, Designer und Aktivist (Enmedio, Barcelona), analysiert gemeinsam mit unseren Masterstudierenden „Beautiful Fences“ in der Stadt Wien – wie wird im öffentlichen Raum durch – mitunter sehr subtile – gestalterische Maßnahmen soziale Kontrolle ausgeübt? Und wie können solche Schranken mit den Mitteln von Kunst, Design und Humor  überwunden werden?

Richard Fussey und Cuby Gerards vom  Büro Trapped in Suburbia aus Den Haag, Holland beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit Experience Design – wie kann Gestaltung Menschen aktivieren und Interaktion fördern? In ihrem Workshop laden sie dazu ein, anhand von Zeitungsmeldungen eine beachtliches Ereignis zu jedem Monat des vergangenen Jahres festzumachen (zB. den Brexit) und in Form einer Installation oder eines Spiels sinnlich erfahrbar zu machen.

 

 

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