Studiovisits

In der Lehrveranstaltung „Forum I“ ergründen wir die Komplexität von Gestaltungsaufgaben, indem unterschiedliche Herangehensweisen, Anforderungen und Positionen präsentiert und erlebbar gemacht werden. Im Zuge dessen besuchten wir am vergangenen Freitag unterschiedliche Gestalter*innen in ihren Studios in Wien:

Grafikdesignerin Cordula Alessandri, die seit 1987 ihr Büro alessandri design & marken manufaktur erfolgreich führt und sich durch ihre starke gestalterische Haltung international positioniert hat, ermutigte die Studierenden keine Scheu davor zu haben, sich selbstständig zu machen. Wertvolle Einblicke in verschiedenste Packaging-Projekte, Buchgestaltungen, Corporate Designs und zahlreiche Etikettendesign könnten wir im Atelier vor Ort unter die Lupe nehmen.

Bei AANDRS, einem Büro für medienübergreifende Werbung, wurden wir von Roman Steiner – einem der vier Gründer der jungen Agentur – empfangen. Im Besprechungsraum erzählte er uns, wie AANDRS sich entwickelt hat. Er stellte auch einige innovative Cases der aktuellen Projekte vor.

Weiter ging es zur Agentur moodley, wo wir im Dachgeschoss des „Telegraf 7“ herzlich empfangen wurden, einem beeindruckenden Gebäude, das früher das Telegrafenamt in der Lehargasse beherbergte. Wolfgang Niederl und Nora Obergschwandtner sprachen über die Entwicklung und Beratung im Marken- und Produktdesign und zeigten uns Beispiele aus dem breitgefächerten Portfolio.

Im Anschluss zeigte uns Erwin Bauer von buerobauer in seinem Büro in der Alpenmilchzentrale Proben seiner bunten Projektlandschaft zu Typographie, Ausstellungsgestaltung, Buchgestaltung und Orientierungs-Design. Sein Credo: „Wir gestalten nicht um zu verkaufen, aber was wir gestalten verkauft sich auch ganz gut“.

Letzter Stopp war im Magazin, einem Raum für Architektur. Kurz vor der offiziellen Ausstellungseröffnung führte uns Architektin Christine Bjerke aus Kopenhagen durch ihre aktuelle Ausstellung „Dissolving the dwelling“. Der Raum wird von den drei engagierten Architekturschaffenden Jerome Becker, Matthias Moroder und Florian Schafschetzy kuratiert.

Wir möchten uns auf diesem Wege nochmals herzlich bei allen Beteiligten für diesen gelungenen Austausch bedanken!

Exkursion nach BRTNICE + BRÜNN

Im Zuge des Forschungsprojekts „Josef Hoffmann – Neu digital“ machten sich die Studentinnen des 2. Jahrgangs unter der Leitung von Prof. Christine Schwaiger und Projektassistentin Christina Mariella Fritz, auf, um den Spuren Josef Hoffmanns in Brtnice zu folgen und die Architektur der Moderne in Brünn zu erkunden.

Zu den Highlights der Exkursion zählten dabei die Besichtigung des Josef-Hoffmann-Museum in Brtnice und die Besichtigung der Villa Tugendhat in Brünn. Herzlich begrüßt und durch das Geburtshaus Hoffmanns geführt wurden wir dabei von Táňa Šedová (Mährische Galerie), die keine Frage unbeantwortet lies. Darauf folgte eine Auseinandersetzung mit dem Werk Hoffmanns aus heutiger Sicht, die in Form einer Diskussion mit den tschechischen Designern Eduard Herrmann und Matěj Coufal stattfand. Ein fruchtbarer Austausch, der Themen wie Nachhaltigkeit, Handarbeit und DIY fokussierte, ganz im Sinne Josef Hoffmanns.
Die Führung durch die Villa Tugendhat in Brünn, deren moderne Architektur ihrer Zeit voraus war, brachte alle zum Staunen. Besonders beeindruckend dabei, die sogenannte „Onyx Wand“, die von Ludwig Mies van der Rohe sowohl als Wand als auch als dekoratives Element den Wohnraum gliedert. Der Stein ist in Wirklichkeit ein Aragonit und wurde damals aus Nordafrika importiert.

Wir hatten auch besonderes Glück, dass wir Barbara Jung vom in Brünn ansässigen Architekturbüro JUNGarchitekti auf Vermittlung von der NDU Lehrenden Johanna Aufner getroffen haben. Barbara hat sich dankenswerterweise spontan Zeit genommen und ihr von der Presse viel beachtetes, kürzlich fertiggestelltes Restaurantdesign für Manya Sushi&Sake Izakaya im Zentrum von Brünn persönlich zu zeigen. Die gemütliche Atmosphäre, die durch die gekonnt eingesetzten Materialien, Graphiken und Raumorganisation erzeugt wurde, hat uns beeindruckt.

Die 3-tägige Exkursion endete mit reichlich neuem Wissen über die moderne und aktuelle Architektur Tschechiens und der Erkenntnis, dass die Zeit zu kurz war und dass wir bald wiederkommen!

Die Exkursion wurde mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union (Programm INTERREG V-A Österreich – Tschechische Republik) realisiert und ist ein Teil des Projektes ATCZ264 – JH Neu digital / Nově digitální. >> mehr zum Projekt <<

Semesterclosing @Laufen Gmunden

Ein turbulentes Semester geht feierlich zu Ende. Als krönenden Abschluss wurden wir von unserem Kooperationspartner LAUFEN zu einer Werksbesichtigung in ihr Innovationszentrum nach Gmunden und anschließendem Besuch der Ausstellung „Klo & So“ im Kammerhof Museum eingeladen. Der Tag endete mit gemütlichem Abendessen und ein Sprung in den kalten Traunsee.

Der sehr gut organisierte Tag startete im kürzlich fertiggestellten ‘LAUFEN Welcome Space’ und wurde im ehemaligen Handgußplatz fortgesetzt. Das dort stattfindende Gießen einer Porzellanschale, hat den Studentinnen den Herstellungsprozess von Sanitärkeramik auf direktem Weg über das eigene Tun näher gebracht. Die Zeit des Trocknungsprozesses wurde genutzt, um die industrielle Produktion und alle notwenigen Abläufe genauer kennenzulernen. Christian Schäfer, Vorstand der LAUFEN Austria AG, Werksleiter Alfred Mittermair und Organisationsleiter Roland Holzinger führten uns durch die weitläufigen Hallen des Fabriksgeländes, wo wir von der Anlieferung der Materialien, bis hin zu Verpackung der fertigen Produkte den Herstellungsprozess von Sanitärkeramik unmittelbar erleben durften. Im Anschluss wurden die zuvor gegossenen Schalen entformt, bearbeitet und befinden sich nun beim Glasieren. Wir freuen uns sehr über diese Erfahrung und die bald fertigen Schalen.


Im Kammerhof Museum in der Ausstellung „Klo & So“ hatten wir eine unterhaltsame Führung mit dem Kurator und ehemaligen Laufen Mitarbeiter Alfred Zinhobl und erfuhren Originelles rund um die Kulturgeschichte des „Stille Örtchens“. Zu sehen gab es unter anderem aufwändig dekorierte historische Sanitärkeramik und mobile Klos aus verschiedenen Zeitepochen.

An dieser Stelle möchten wir uns beim gesamten LAUFEN-Team herzlich für diese wertvollen Einblicke und das großartige Erlebnis bedanken.

NDU x LAUFEN x Architekturtage

Während dem uns inzwischen so vertrauten Austausch über Videotelefonie konnte die Besichtigung des Laufen Space Wien zu Semesterstart unter Einhaltung aller Conrona-Maßnahmen zur Freude aller Beteiligten in Präsenz stattfinden.

„NULL NULL – Sanitärräume für Schulen“ – ist der Titel unseres Semesterthemas, passend zum Schwerpunkt der Architekturtage 2021/22, die den Zusammenhang von Architektur und Bildung thematisieren. Die Laufen Österreich AG, als grösster Sanitärproduzent in Österreich, hat die NDU im Rahmen ihrer Programmpartnerschaft eingeladen, im Laufen Space Wien eine Ausstellung zu gestalten und umzusetzen. Aufgrund dieser Konstellation wurde das Konzept entwickelt, die bisher von der Gestaltung eher vernachlässigten Sanitärbereiche von Schulen zu thematisieren.

Unsere hochkarätigen Gäste komplettierten den Intro-Tag mit aufschlussreichen Vorträgen aus ihrer Forschung und Praxis. Harald Gründl berichtete von der ausgeklügelten Technologie von save!, einer Urin-Trenn-Toilette, die EOOS mit dem Industriepartner Laufen entwickelt hat. In seiner Doppelrolle als Vertreter der Architekturtage und Experte für Schulraumarchitektur konnten wir Christian Kühn gewinnen, der über die Entwicklung von Clusterschulen, unterschiedliche Grundrisstypologien und deren Verbindung zu pädagogischen Konzepten in Schulen sprach. Einblicke in die Geschichte und die aktuellen Markenwerte von Laufen gaben uns Christian Schäfer, Geschäftsleitung Laufen Österreich AG, Melanie Berger, Marketingleiterin der Laufen Österreich AG, und Flora Köszegi, Showroom Wien Managerin – vielen Dank für Eure anregenden Berichte, Einblicke und Vorträge!

Steyr im Eiltempo

Unser Exkursionsprogramm war am 12.März auf Grund Coranavirus Ovid-19 nur teilweise durchführbar –  zumindest die wesentliche Ausgangsbasis für das aktuelle Semesterprojekt konnten wir gerade noch besichtigen und uns somit nun das Arbeiten von zu Hause entscheidend erleichtern. Vielen Dank an Projektinitiator Hannes Krisper und Pastoralassistentin Mag. Angelika Paulitsch, die uns vergangenen Donnerstag die Räumlichkeiten in und um das Seelsorgezentrum Ennsleiten in Steyr näherbrachten – ein besonders geschichtsträchtiger Ort, sowohl architekturhistorisch als auch sakral- und sozialgeschichtlich, den es nun wiederzubeleben gilt.
In kleinem Kreis hatten wir im Anschluss die exklusive Möglichkeit einer Privatführung von Gernot Hertl, der uns das Konzept hinter dem Gartenhaus erläuterte – von einem alten, stark renovierungsbedürftigen Bauernhaus mit neuen Betonmauern – das Innen und Außen verbindet und zu einem Ort der Zusammenkunft und gleichzeitig des Zurückziehens geworden ist – ein Refugium eben.

Exkursion Lisboa + Porto

Fliesen, Fliesen und noch mehr Fliesen. Das hatten sich die Studierenden des Masterstudiengangs Innenarchitektur und visuelle Kommunikation vermutlich von der fünftägigen Portugal-Exkursion erwartet. Gesehen haben sie allerdings viel mehr: digital entworfene High-Tech-Keramik an der Fassade des MAAT in Lissabon, versenkbare Glasfenster im Teehaus von Álvaro Siza in Porto,  Kork als lokales Innenausbaumaterial, gewellte Glaswände in der Casa da Música vom holländischen Architekturbüro OMA.

Die Morphologie, Architektur und Geschichte von Lissabon und Porto waren ebenso Thema wie Führungen durch das Thalia Theater, das Münzmuseum oder die Casa de Chá da Boa Nova, ein Teehaus des berühmten portugiesischen Architekten Álvaro Siza, das sich malerisch in die felsige Küste des Atlantiks nordwestlich von Porto schmiegt. Beim Besuch von lokalen Architekturbüros, Innenarchitektinnen und Designern, etwa im Ateliers Anahoryalmeida, im Wohn- und Bürohaus von Fala-Atelier. oder ganz besonders bei Can-Ran , dem Büro der Schwestern Catarina und Rita Almada Negreiros , zeigte sich dann doch, wie sehr die Kunst der portugiesischen Fliesen, der„Azulejos“, auch heute noch wichtiges Element der Gestaltung ist.

Spezieller Dank gilt der in Lissabon lebenden österreichischen Architektin Ingrid Murer, die in enger Zusammenarbeit mit Christine Schwaiger sowohl im Vorfeld als auch vor Ort für einen reibungslosen Ablauf unserer eindrucksvollen Exkursion sorgte – Danke Ingrid für deine hervorragenden Führungen, deine zahlreichen Insidertips und die tollen Gespräche.