A Milano. Dove, se no? In Mailand, wo sonst?

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Jedes Jahr im Frühling bietet Mailand zum „Salone del Mobile“ ein überwältigendes Aufgebot an inspirierenden Ausstellungen und Veranstaltungen zum Thema Design. Weltweit führende Hersteller und die bekanntesten und innovativsten Gestalter nutzen diese internationale Plattform um Neuheiten erstmals einem Fachpublikum vorzustellen. Über 50 Studierende der NDU haben diese Gelegenheit genutzt und sind, geführt von Christine Schwaiger und Florian Sammer, drei Tage lang quer durch Mailand gestreift. Im Stadtteil Brera wurden wir freundlichst von Vertretern der Lichtfirma viabizzuno empfangen, die mit Architekturschaffenden wie z. B. Peter Zumthor oder David Chipperfield zusammenarbeiten.

Besonders eindrucksvoll war die Führung durch das ehemalige Atelier der Designikone Achille Castiglioni. In seiner Wunderkammer mit Designobjekten, Prototypen, Zeichnungen und Materialstudien wurde die Entstehungsgeschichte von zahlreichen Leuchten und Einrichtungsgegenständen nachvollziehbar und lebendig.

Ein weiterer Höhepunkt war die Besichtigung der prachtvollen Villa Necchi Campiglio aus den 1930er Jahren. Vom Architekten Piero Portoluppi für eine Mailänder Industriellen-Familie geplant, ist die kunstvolle und ohne finanzielle Einschränkungen gefertigte Ausstattung bis heute komplett erhalten.

Eine der meist besprochenen und empfohlenen Präsentationen war MINDCRAFT17 – TIME im Klosterhof San Simpliciano. Kuratiert und präsentiert wurde sie vom dänischen Multitalent Henrik Vibskov, der als Modedesigner sein eigenes Label führt, aber auch als Interior-Designer, Ausstellungsgestalter und Musiker aktiv ist. Line Sattler, Absolventin des Masters Raum- und Informationsdesign der NDU arbeitet im internationalen Team des viel beachteten Designers und hat bei dieser Ausstellung maßgeblich mitgewirkt.

Im Stadtteil Lambrate, üblicherweise durch zahlreiche Ausstellungen von jungen, oft holländischen Designern und internationalen Designuniversitäten geprägt, hat dieses Jahr besonders IKEA mit seinem Festival die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Damit hat auch hier die „Gentrifizierung“ durch eine der grossen Marken begonnen – was zwar einerseits die unbekanntere Szene verdrängt, andererseits natürlich auch ein Zeichen für den Erfolg der Designszene ist.